Das Projekt ist eine Strategische Partnerschaft (KA2) im Rahmen von Erasmus+ im Arbeitsfeld der Berufs- und Erwachsenenbildung. Die Bedeutung von Beziehungen mit und zu anderen Menschen wird für unser Glück, Wohlergehen und eine funktionierende Gemeinschaft zunehmend wissenschaftlich belegt. Die Bedeutung positiver Beziehungen für erfolgreiche Lernprozesse wird auch im Bildungsbereich immer deutlicher. Es gibt jedoch keine spezifischen Ansätze, wie Beziehungsgestaltung in der Arbeit zwischen Lehrenden und Lernenden in diesem Bereich etabliert werden kann. Ausgehend vom psychologischen Kontext sind Prozesse, Methoden und Ansätze bekannt, um erfolgreiche Beziehungen zu gestalten oder gestörte Beziehungen wiederherzustellen. Inwieweit diese Erkenntnisse aber in die konkrete pädagogische Arbeit integriert werden können, bleibt dem einzelnen Lehrenden überlassen. Zudem wird "Beziehungsgestaltung" immer als mangelhaft empfunden und beginnt in der Regel dann, wenn der Konflikt aufgetreten ist. Beziehungsgestaltung wird jedoch von den Projektpartnern als eine allgegenwärtige positive und nicht zuletzt präventive Kompetenz gesehen, die im Alltag angewendet werden sollte. Das Projekt wird somit den "Bildner*innen der Zukunft" helfen, ihre Beziehungskompetenzen zu entdecken, zu entfalten und gewinnbringend in den Alltag des Bildungskontextes einzubringen. Im Laufe des Projekts werden verschiedene Phasen durchlaufen, in denen mehrere intellektuelle Outputs geschaffen und Multiplikatorenveranstaltungen durchgeführt werden. Die Projektpartner nutzen ein Methodenspektrum, das von Forschungsaktivitäten über selbstgesteuertes und kollaboratives Lernen bis hin zu kreativen und gestalterischen Elementen reicht.
Der erste Teil des Projekts ist eine Studie zur Sammlung und Erweiterung des Wissens über Beziehungen im Allgemeinen und im Besonderen im Bildungswesen. Dazu folgen wir einem dreiteiligen Forschungsansatz aus Literaturrecherche, qualitativen Interviews mit Experten auf diesem Gebiet und einem Fragebogen. Der zweite Teil ist ein gut konzipierter und gestalteter Lehrplan für eine effektive Beziehungsgestaltung im Bildungsbereich. In diesem Curriculum werden die wichtigsten Grundlagen und Zusammenhänge erklärt und dezidiert praktische Module für verschiedene Bildungskontexte beschrieben. Der dritte Teil ist ein 'Beziehungs-KIT', mit dessen Hilfe sich die Akteure auf spielerische Weise an das Thema heranwagen können. In diesem Sinne dient das 'Beziehungs-KIT' als niedrigschwelliger Zugang und ermöglicht auf dieser Ebene "offline" Gruppenarbeit. Im Rahmen der Multiplikatorenveranstaltungen wird eine internationale Expertenkonferenz durchgeführt, um entscheidenden Multiplikatoren im EU-Raum das Thema "Beziehungsgestaltung im Bildungskontext" und die erstellten Bildungsmaterialien näher zu bringen. Das Symposium ist so konzipiert, dass es als jährliche Veranstaltung durchgeführt werden kann.